Der Anlass war traurig. Tintin und ich mussten uns von Coupine verabschieden. Die alte Dame, die immer so gut gelaunt gewesen war und uns seit Jahren immer wieder damit begeistert hatte, dass sie trotz Behinderung so viel Spaß am Leben hatte, konnte einfach nicht mehr. Ich ahnte, dass Tintin und ich daran sehr schwer zu knabbern haben würden und plante eine spontane Fototour mit Übernachtung ins benachbarte Luxemburg.
Coupine, unsere immer fröhliche Dame. Genauso haben wir sie in Erinnerung!
Natürlich kann man von einem Wochenende im Januar nicht allzu viel erwarten – aber wenn man Glück hat, dann präsentiert auch der Januar phantastische Lichtverhältnisse. Dieses Glück hatte ich leider nur stundenweise und auch nur auf der Heimfahrt am letzten Tag. Es regnete, regnete, regnete … die Mosel trat über die Ufer. Ich kann nur von Glück sagen, dass das Hotel Saint-Nicolas im luxemburgischen Remich wirklich sehr hundefreundlich war. Von wegen nasseer Hund und so …. Es ließ sich nicht vermeiden! Überhaupt hab ich selten nettere und freundlichere Mitarbeiter erlebt als in diesem Hotel. Es gibt auch ein Spa, und eigentlich wollte ich es ausgiebig nutzen. Aber da es Tintins erstes Hotelwochenende war, wollte ich ihn dann doch nicht im Hotelzimmer alleine lassen.
Tintin im Hotelzimmer – man sieht ihm an, dass er nicht genau weiß, was er von der Sache halten soll.
Fotografieren war praktisch unmöglich, da der Regen die Stärke einer gut funktionierenden Dusche hatte. Manchmal hab ich es doch probiert – und es wurde so, wie ich befürchtet hatte: Trotz Regenschutz ist auf jedem der Fotos mindestens ein großer Tropfen auf der Linse! Also hielt ich mich hauptsächlich ans iPhone, und so entstand zumindest eine nette Sammlung von Erinnerungen.
Wie schlimm es war, erahnt man an einem Foto, das ich aus dem Hotelfenster heraus am frühen Morgen aufgenommen hatte. Das war der Ausblick morgens um 7 Uhr. In dem Moment hab ich mich übrigens geärgert, dass ich ausnahmsweise ohne Stativ verreist bin. Dumm gelaufen! Sonst ist es überall dabei. Deshalb ist die Belichtungszeit kürzer und die Blende offener als ich mir gewünscht hatte.
Übrigens hatten Enten, Gänse und Schwäne im Laufe eines Tages die breite und nun für den Verkehr gesperrte Uferstraße eingenommen. Sie spazierten umher und machten jede Menge Lärm. Sie sind ja auch immer sehr nette Fotomodelle! Schon allein das war ein tolles Erlebnis.
Phantastisch war die Heimfahrt – vorbei einen kleinen Aussichtspunkt hinunter zur Saarschleife. Ich kam vorbei, als sich die Sonne gerade durch dunkle Wolken kämpfte. So entstand ein wunderbares Bild, das ich hier als Titel gewählt habe. Nur 20 Minuten weiter war ich einige Hundert Meter höher in der Landschaft – alles, was unten als Regen heruntergekommen war, hatte hier als Schnee die Landschaft verzaubert. Endlich gab es im Januar ein Stückchen Winter-Wonderland!
Okay! Es gab keine phantasischen Architektur- und Burgenfotos von den Burgen in Lothringen, keine stimmungsvolle Sonnenuntergänge an der Mosel. All das hatte ich mir als Motiv erträumt. Dafür gab es einige andere wunderbare Momente. Ganz erfolglose Fototouren gibt es einfach nicht!
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Hier auch noch zwei Schnappschüsse