Warum fotografierst du eigentlich so selten?

Manche Fotografen stellen täglich Dutzende von Fotos online – sie scheinen ständig nur noch mit der Kamera in der Hand unterwegs zu sein. Angesichts dieser Mengen, die viele  produzieren, kommt es schon mal vor, dass mir die Frage gestellt wird, warum ich „so selten und wenig“ fotografiere.

Nun, ich fotografiere eigentlich ziemlich viel und bin regelmäßig mehrere Male pro Woche mit der Kamera unterwegs. Oft fotografiere ich einfach alles, was mir so vor die Linse kommt. Die Ergebnisse sind nett, aber meiner Ansicht nach nicht unbedingt so interessant, dass man andere Leute damit belästigen sollte. Ein typisches Beispiel sind dieses Schneeglöckchen

schneeglöckchen1 (1 von 1)

 

Ich mag das Foto – aber okay … Hand aufs Herz, es ist nett, aber auch nicht mehr. Fotos dieser Art habe ich jede Menge. Neben Blumen und Gräsern auch jede Menge Enten und Küken.

küken3 (1 von 1)

Also Leute, keine Angst: Ich fotografiere sehr viel, ich zeig aber nur eine kleine Auwahl und immer nur die Fotos, die auch mir etwas sagen. Ein Fotograf hat einmal gesagt, dass er glücklich ist, wenn er einmal im Monat ein wirklich gutes Foto macht – mir geht es, glaube ich, ähnlich.

Außerdem habe ich oft eine bestimmte Vorstellung von einem Foto, und daran arbeite ich dann oft wochenlang. Manchmal mit Erfolg – manchmal leider erfolglos.

Findet Tintin jemals den Frühling?

Zur Zeit habe ich beispielsweise die Idee, dass Tintin den Frühling finden soll. Er soll ganz erstaunt vor Schneeglöckchen oder Bärlauch stehen bleiben und verblüfft drein schauen. Irgendwie klappt das einfach nicht. Siehe Titelbild oben! Tintin schaut nur mich erstaunt an, aber die Schneeglöckchen interessieren ihn nicht die Bohne.

Auf diesem Foto hatte ich endlich Tintin so, wie ich ihn gerne haben möchte – nur weit und breit gibt es keine typischen Frühlingsanzeichen, keine Blümchen und nichts.

tintinabenteuer (1 von 1)

Aber der Frühing dauert ja noch einige Wochen! Irgendwann werde ich hoffentlich Hund und Blumen auf die perfekte Art auf einem Bild vereint haben.

So geht es mir also öfters.

Während des Winters wollte ich beispielsweise einen glücklichen und im Schnee tobenden Hund fotografieren. Manchmal lag dafür einfach nicht genug Schnee, dann war es so eisig, dass ich wirklich keine Lust hatte, die Hände aus der Jackentasche zu nehmen. Einmal war die Situation allerdings super, ja geradezu perfekt – nur der Akku war leer, weil die Kälte dem Akku zugesetzt hatte.

Trotzdem ist eine kleine Serie entstanden. Dieses Foto hier mag ich beispielsweise sehr gerne.

wintergames (1 von 1)

 

Aber das alles ist eigentlich gar nicht so wichtig. Für mich ist es am Wichtigsten, dass ich mit der Kamera in der Hand für einige Stunden dem Alltag entfliehe. Manchmal kommt was Gutes dabei heraus, manchmal eben nicht. Aber die Zeit, in der ich mit der Kamera unterwes war, hat mir dennoch richtig gut getan.

Schreibt mir doch mal, was euch das Fotografieren bringt – jenseits vom Bild und vom sichtbaren Ergebnis. Das würde mich sehr interessieren.

 

 

 

1 Kommentar

  1. ich staune auch immer wieder über Fotografen (und natürlich auch -innen), die an einem Tag so viel raushauen, wie ich es in einem Monat nicht schaffe.
    Meine Kamera ist oft dabei. Manchmal hole ich sie kein einziges Mal heraus. Manches Mal drück ich ständig auf den Auslöser. … und manches Mal sind so gute Bilder dabei, dass ich sie zeigen will …. aber eben nur manchmal …

Kommentar verfassen