Ich glaube, das kennen alle Hobby-Fotografen und Gadget-Freaks: Man wünscht sich etwas ganz ganz heftig und denkt, wenn man DAS erst einmal hat, ja dann … ! Egal, ob die neue Kamera, das Objektiv, die tollen Filter … irgendeinen Wunsch hat man immer. Ich wünsche mir beispielsweise seit Jahren ein eigenes kleines Studio. Inzwischen kann man die Grundausrüstung für die Rückwand und zwei bis vier Lampen ziemlich günstig kaufen. Aber was können sie, was sind die Mindestanforderungen, auf was soll man beim Kauf achten? Ich habe im Internet gestöbert, das gelesen und jenes und bin im Prinzip nicht viel schlauer geworden. Außerdem wusste ich eh nicht, wo ich all die Teile überhaupt hinstellen soll. Das hat mich monatelang vom Kauf abgehalten, aber der Wunsch war immer noch in mir. Am Ende dann die Erleuchtung: Wenn es erst einmal im Haus ist, werde ich schon einen Platz finden. Nun, so einfach ist es nicht. Leider! Ich bin immer noch auf der Suche nach dem perfekten Platz in meiner Wohnung. Irgendwie stehen die Lampen und die Rückwand nun im Weg herum, außer man arbeitet gerade damit. Aber, ich bin mir sicher: Ich finde noch eine Lösung!
Aber nun war diese Ausrüstung endlich nach monatelangen Überlegungen da, und die Familie rückte zufälligerweise auch gerade an! Der perfekte Zeitpunkt um zu testen, ob man das, was man sich vorstellt, auch verwirklichen kann. Zum Glück sind sie alle sehr lieb und haben mitgemacht und mir dann auch erlaubt, die Fotos online zu stellen.
Ich habe mich natürlich erst einmal schlau gemacht, wie man die Lichter überhaupt aufstellen muss. Um es kurz zu machen: Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Setups, die festgelegt sind und die offenbar jeder richtige Fotograf aus dem FF beherrscht.
Eine sehr gute Erklärung und Auflistung der wichtigsten Setups gibt es auf dieser Webseite
Demnach gibt es das Rembrandt Light, das Split Light, das Broad Light, das Butterfly Light und das Loop Light. Weil ich ganz gezielt wollte, dass meine Portraits an Gemälde erinnern, hab ich mich für das Rembrandt-Light entschieden. Das klang einfach zu verführerisch … 🙂 Zwei Tageslicht-Lampen im Raum, dazu einen Spot über dem Kopf und einen unterhalb. Genau nach Zeichnung und Vorlage. Auf die Tageslicht-Lampen hätte ich auch im Prinzip verzichten können. Aber sie erhellen den Raum und machen das Arbeiten leichter.
Tochter, Schwiegersohn und Enkeltochter waren so lieb und geduldig und haben sich für meine Idee als Models zur Verfügung gestellt (DANKE!)
Ich habe einen dunklen Hintergrund verwendet, den ich erst noch bügeln musste. Ich habe nach Anweisung mit Dampf gebügelt, während der Stoff hing. Trotzdem blieb einmal der Stoff am Bügeleisen hängen und hat nun einen unschönen Flecken :-(( Wer sich auch so etwas anschaffen will: Unbedingt aufpassen. Ich hatte das Gefühl, dass das Material während des Bürgelns nicht glatter sondern empfindlicher wurde. Es war leider gefaltet, und natürlich sah man die Falten. Ich habe die Restfalten im Stoff gelassen und sie nach dem Fotografieren auf dem Foto entfernt. Das war einfacher und vor allem sicherer.
Um die Gemälde-Stimmung zu unterstreichen, habe ich die Fotos leicht in Lightroom bearbeitet. Ich habe außerdem manchmal ein paar Requisiten einfließen lassen, um alles etwas aufzulockern.









Achja: Tintin war natürlich auch dabei 🙂
