Zurück in Dänemark

Endlich war ich wieder in meiner zweiten Heimat. Dieses Mal konnte ich sogar einen meiner Lieblingsorte besuchen: die Kronborg in Helsingør. Eine riesige Festung an der schmalsten Stelle des Öresunds. Wer in die Ostsee wollte – egal, ob nach Norddeutschland, Schweden, Russland oder Finnland oder in das Baltikum – er musste hier vorbei und Zoll an den dänischen König zahlen. Da er immer nur kurz hier gelebt hat und dann mit seinem ganzen Hausstaat anreiste, ist das Schloss merkwürdig unmöbliert. Er nahm bei seiner Abreise ja auch wieder alles mit. Hamlet soll hier gelebt haben, und immer wieder reisen seit Jahrzehnten großartige Shakespeare-Schauspieler an und nehmen an inzwischen schon legendären Hamlet-Festspielen teil. Ich selbst habe hier vor vielen Jahren Kenneth Branagh als Hamlet erlebt.

Wie nahe Schweden ist, sieht man am Titelbild. Ich stehe hier unterhalb der Festung und blicke hinüber. Die schwedische Schwesternstadt auf der anderen Seite heißt Helsingborg und gehörte in der Blütezeit der Kronborg ebenfalls zu Dänemark. Den Kanonen auszuweichen, war unmöglich. Zoll musste gezahlt werden.

Einige berühmte Gefangene mussten einige Zeit in dem düsteren Schloss mit Aussicht auf Meer und Freiheit verbingen. Eine war Königin Caroline Mathilde, die nach ihrer Liebesaffäre mit Struensee in Ungnade fiel. Der Hof nahm ihr ihr Kind weg, sie harrte hier alleine, bis ein Schiff des englischen Königs sie abholte und nach Hannover brachte.

Übrigens gibt es dort auch, wie auf vielen Burgen, freche Krähen und Raben. Diese hier war sehr charmant und hätte gern mein Brot gehabt. Füttern war leider verboten. Sie war so puschelig am Kopf, ich denke, sie war noch ganz jung.

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