Zoom oder Weitwinkel?

Das ist oft die Frage. Ich liebe weite Landschaften und Weitwinkel. Aber solche Fotos müssen meist großformatig betrachtet werden. Die vielen Einzelheiten gehen im heute üblichen Schau-Modus (Smartphone-Display) unter. Instagramer mit Vorliebe für weite Landschaften greifen deshalb oft zu extrem Kontrasten und Farben um alles auch in Klein so deutlich wie möglich hervorzuheben. Mit 300 oder 400 mm Zoom kann man dagegen Einzelheiten aus der Landschaft herauspicken. Ich war gestern auf der Ebenburg und später auf dem gegenüberliegenden Roten Felsen, eine Steilwand an der Nahe. Vom Gipfel gibt es einen wunderbaren Blick auf die Burg und den umliegenden Ort. Auch der Fluss schlängelt sich unten in der Tiefe. Ich hatte mein Weitwinkel dabei – und meinen starken Zoom. Das gezoomte Foto ist ziemlich langweilig, aber man sieht halt genau, wie die Burg so aussieht. Weitwinkel fängt die Stimmung und den Ausblick ein, die wechselnden Lichtverhältnisse, das Spiel von Licht und Schatten. Wobei es fast Gegenlicht gab, die Sonne stand rechts neben der Burg – das machte das Ganze auch nicht einfacher, aber spannender. Vielleicht sollte ich mal im frühen Morgen zum Roten Felsen gehen/fahren. … Die Weitwinkelfotos sind mit 18 mm, der Zoom mit 230 mm, bei 400 Milimeter hätte ich nur noch die Fenster der Burg auf der Linse gehabt. Ich wollte die Burg ganz zeigen.

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